Das traditionsreiche und historische Areal des Rinn & Cloos Carrés neu gedacht

Das traditionsreiche Areal des Rinn & Cloos Geländes wird mit Hilfe des Architektenwettbewerbs in seiner Nutzung neu gedacht. Ziel ist es, Ideen und Perspektiven für eine ganzheitliche Umsetzung des Areals zu erhalten, die die Historie des Industriestandorts und den Charme des Geländes in die Entwicklung einbinden.

Auf Basis einer Potentialanalyse der TransMIT GmbH wurde durch Prof. Neumann ein Ideenwettbewerb konzipiert, bei dem sechs Architekturbüros aufgefordert waren, ein nachhaltiges und praktikables Entwicklungskonzept zu erstellen. Die Vorgaben der Potentialanalyse in Abstimmung mit der Gemeinde und der R&C Heuchelheim Entwicklungs-GmbH galt es in einer Mischung aus städtebaulichen und architektonischen Entwürfen umzusetzen.

Ein Ort der Begegnung aller Heuchelheimer und der Umgebung mit einer Kombination aus Wohnen, Arbeiten und Einkaufen mit höchster Lebensqualität soll in Heuchelheim entstehen, das zudem möglichst viele Bestandsmaterialien wiederverwendet, Verkehr reduziert und CO2 einspart.  Ein wichtiges Ziel war insbesondere der Erhalt des historischen Ensembles im nördlichen Teil des Areals, das sowohl durch dasselbe Material als auch in Form und Höhenentwicklung als das Herz des Areals beibehalten werden soll.

Die Jury setzte sich zusammen aus Architekten, Ingenieuren, Stadtplanern, Verkehrsplaner, der Gemeinde Heuchelheim sowie der Entwicklungs-GmbH. Darunter vertreten u. a. die Dipl.-Ing. Stadtplanerin Elisabeth Schade aus Gießen, der Dipl.-Rest. Hanno Born aus Lich-Eberstadt und der Bürgermeister der Gemeinde Heuchelheim, Lars Burkhard Steinz.

Gegenstand des Wettbewerbs ist die Sammlung von städtebaulichen und architektonischen Ideen inkl. eines Konzepts für fahrenden und ruhenden Verkehr. Auch die Alltagstauglichkeit spielt eine erhebliche Rolle. Die Konzepte sind an die tägliche Nutzung wie Mobilität, Anlieferung, Ein- und Ausblicke und räumliche Nähe auszurichten sowie attraktiv für ein breites Spektrum von Nutzern (Familien, Singles, Senioren, etc.) zu gestalten.

In mehreren Beurteilungsrunden wurden die Arbeiten anhand vordefinierter Kriterien bewertet,

kritisch betrachtet und intensiv diskutiert. Kriterien für die Grundlage der Auslobung und die Basis für die Bewertung des Preisgerichts waren u.a. die Leitidee und die konzeptionelle Umsetzung, die städtebauliche Qualität mit der Aufenthaltsqualität und der Vermeidung monotoner Bebauung im Speziellen, das Verkehrs- und Mobilitätskonzept, die denkmalpflegerische Qualität und Sicherstellung des Ensembles sowie die Berücksichtigung weiterer Nachhaltigkeitskriterien.

Der Entwurf von Schaller Architekten aus Stuttgart überzeugt durch eine klare Teilung zwischen dem historischen Bereich und der kleinteiligeren Wohnbebauung. Die Identität des Ortes wird angemessen gewürdigt und fortentwickelt, so dass eine qualitätvolle Neuinterpretation des Areals möglich erscheint, so die Jury.

Auf der Visualisierung erkennt man den Quartiertsplatz.

Die Arbeit der Artec Architekten aus Marburg besticht besonders durch seine großförmige, städtebauliche Figur sowie die große Grünfläche im Süden. Auch die Platzierung der KITA wird als sehr bereichernd für das gesamte Quartier gesehen.

So könnte der Marktplatz aus Sicht der Artec Architekten aussehen.